DRAMA: ZÄHNEPUTZEN MIT KLEINKIND – JULIA ERZÄHLT

Im Alltag von Eltern gibt es immer mal wieder Dinge, die gelinde gesagt, nicht so gut laufen. Bei uns ist es das Zähneputzen. Eigentlich seit dem ersten Zahn. Es gibt Tage, da läuft es gut. Auch mal zwei hintereinander. Und man hoffte, dass die schlimme Phase jetzt endlich vorbei ist. Dann wieder ein Drama. So schlimm, dass zum Schluss alle weinen: Jim, die Mama und der Papa. Wir haben alles versucht: mit Belohnungen motiviert, Geschichten vom hammerschwingenden Karius erzählt, gesungen, tolle Zahnbürsten in allen Varianten gekauft. Wir haben uns förmlich auf den Kopf gestellt. Doch nichts hat richtig funktioniert.

Zähneputzen HILFEES IST KARIES ENTSTANDEN

Der absolute Gipfel war erreicht, als wir festgestellt haben, dass Jim Flecken auf den Zähnen hat: Karies auf beiden oberen Schneidezähnen. Ich habe mich selten so schlecht gefühlt, richtig mies. Wie konnten wir als Eltern so versagen? Aus zahnärztlicher Sicht konnte man nichts machen, Jim war noch zu klein. Und eine Behandlung in Vollnarkose hielten weder die Zahnärztin noch ich für angemessen.

DIE LÖSUNG FÜR DAS PROBLEM

Da standen wir nun, mit der Diagnose, die mich zur Verzweiflung brachte, Jim allerdings überhaupt nicht tangierte. Theoretisch wusste er genau, dass man Zähneputzen muss, aber den Mund aufgemacht, hat er trotzdem nicht wirklich. Hilfe haben wir dann bei einer Pädagogin in unserer Kita bekommen. Sie hat uns geraten, nicht mehr so ein Brimborium ums Zähneputzen zu machen. Sie meinte: Wenn alles so verfahren ist, hilft vor allem, sich selbst zu entspannen. Durchatmen und denken: Das wird gut heute! Und dann zum Kind sagen: Denkst du bitte an das Zähneputzen bevor du ins Bett gehst. Wenn du magst, dann helfe ich dir beim Putzen. Wenn du es erst selber machen willst, ist das auch okay. Und dann rausgehen und warten, was passiert.
So haben wir dann alle an uns gearbeitet und es ist nach und nach immer besser geworden. In einer trotzigen Phase hat es geholfen, dass ich gesagt habe, ich möchte ihm GAR NICHT die Zähne putzen, weil ICH dann alle Gummibärchen alleine essen darf. Das will er natürlich auch nicht. Mittlerweile weiß Jim, dass ich es ernst meine, wenn ich sagen, dass es am nächsten Tag nichts Süßes gibt – inklusive Saftschorle – wenn er die Zähne nicht putzt. Und da kommt er ganz nach mir. So ein kulinarisch unaufregender Tag kommt für Jim nicht in Frage.

Seit einigen Wochen klappt das Zähne putzen gut – fast möchte ich sagen hervorragend. Ich hoffe, es ist nicht wieder nur eine Phase. Drückt uns die Daumen.

zaehne-putzen-not-alone-familiciousMAN IST NICHT ALLEIN

Was ich an der ganzen Sache irgendwie tröstlich finde, ist die Erkenntnis, dass es anscheinend nicht nur uns so geht. Ich habe mich mit anderen Eltern ausgetauscht und so viele Geschichten gehört: Von Töchtern, die geputzt haben wie die Weltmeister und trotzdem Karies bekommen haben. Von Söhnen, die nicht putzen und keinen Karies haben. Von Geschwistern, bei denen die Jüngste schlimme Karies-Milchzähne hat und ihre beiden älteren Geschwister nicht. Als Erwachsene hat die Jüngste kein einziges Loch – die Geschwister allerdings schon. Geschichten über Geschichten, die mich getröstet haben. Danke dafür!

Deshalb ist es auch mir ein Anliegen, über das Thema Zähneputzen mit Kleinkind zu sprechen und allen Leidenden zu sagen: IHR SEID NICHT ALLEINE! Und allen nicht geplagten: IHR WISST GAR NICHT, WAS FÜR EIN GLÜCK IHR HABT!

PS: Mittlerweile wird der Karies an Jims Zähnen behandelt. Und oh Wunder: Zahnarztbesuche findet Jim klasse! Er findet es toll, auf die Liege (das „Surfbrett“) zu klettern und dort „Oh wie schön ist Panama“ zu gucken. Ganz großes Kino – im wahrsten Sinne des Wortes. Zahnversiegelung und Bohren meistert er heldenhaft. Und auch die Zahnreinigung verläuft so problemlos, dass ich an manchen Abenden zuhause in Erwägung ziehe, diese monatlich durchführen zu lassen.

Ich bin gespannt, wie es bei uns mit dem Zähneputzen weitergeht. Ich halte euch auf dem Laufenden…

 

DINGE, DIE BEIM ZÄHNEPUTZEN MIT KLEINKIND HELFEN

Zähneputzen // kleine Helfer // FAMILICIOUS.DE1. BUCH-TIPP: Auch Drachen müssen Zähneputzen.
Die Geschichte von der kleinen Marie und ihrem Freund dem Drachen. Der Drache hat sich noch nie im Leben die Zähne geputzt und dem entsprechend ekelig sieht sein Mund dann aus. Das wird von Marie mit einem energischen Pfui Teufel kommentiert. Zu allem Übel hat er ein Loch im Zahn, weil er den ganzen Tag Kekse isst. Marie erklärt ihm die Zahnpflege – und die Bebilderung der pinkelnden „Kariusse“ ist sehr eindrucksvoll – wer möchte schon gern Pipi im Mund haben??? // Verlag: Ravensburger  //  Online hier

2. ZAHNPFLEGEKAUGUMMIS: Zahnpflegekaugummis für Kinder erhöhen den Speichelfluss und helfen so, Plaquesäuren zu neutralisieren. Kinderkaugummis (zum Beispiel der Marke Extra for Kids) sind deshalb die perfekte Zahnpflege für zwischendurch // Wie Zahnpflegekaugummis funktionieren, findet ihr in unserem Beitrag Die fruchtige Zahnpflege für zwischendurch.

3. SANDUHREN: Eine Sanduhr ist perfekt, um Kinder zum Zähneputzen zu motivieren und die Zeit von drei Minuten sichtbar zu machen. Sanduhren gibt es in verschiedenen Varianten // Pirat Online hier // Barbapapa Online hier  // Ganz schlichte Sanduhr Online hier

4. LUSTIGE ZAHNBÜRSTEN: Kinder lieben Zahnbürsten, die Spaß machen und Geschichten erzählen // Elektrische Zahnbürste für Prinzessinnen von Oral-B Online hier // Capt’n Sharky oder Lilifee von Signal Online hier

 

 

 

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